Wir haben genug zu tun, sagt das Handwerk
So oder ähnlich lauten die Aussagen von Betrieben, deren Metier im Handwerk liegt, wenn es um das Thema Marketing geht. Speziell in den Branchen, die im Bausektor vertreten sind oder für haushaltsnahe Dienste stehen, geht es hoch her. Gefühlt schon immer und gerade in letzter Zeit, seit die Pandemie unser Leben begleitet, verstärkt sich der Eindruck, dass es allen Betrieben dieser Kategorie, seien es Malermeister, Elektroinstallateure oder Heizungsbauer, an Aufträgen wahrlich nicht mangelt.
Das ist grundsätzlich natürlich wünschenswert, zumal es leider andere Bereiche gibt, die bereits über Monate hinweg mit den starken Einschränkungen des Lockdowns zu kämpfen haben. Allerdings soll dieser Aspekt hier nicht unser Thema sein. Und die Beurteilung oder Einordnung der Qualität der eigentlichen Handwerkerleistungen lassen wir heute ebenfalls außen vor.
Werbung brauche ich nicht
Kommen wir vielmehr zu den allgemeinen, „normalen“ Umständen, unter denen die verschiedenen Gewerke ihr Tagesgeschäft angehen. Szenario: Jeden Morgen schwärmen sie aus. Diese zahlreichen fähigen Leute steigen in praktische Fahrzeuge und machen sich auf den Weg zur Baustelle. Soweit so gut. Aber bereits bei diesem Auftritt vor Ort sind erste Unterschiede zu entdecken. Die Fahrzeugtruppe der Gewerbetreibenden unterteilt sich in der Regel in zwei, sogar drei Gruppen:
-
- Gruppe 1 fährt in neutralen Fahrzeugen vor. Man/frau erkennt nicht, welcher Betrieb hier unterwegs ist. Bedauerlich, Chance vertan.
- Gruppe 2 präsentiert sich mit einem beschrifteten Fahrzeug, das aussieht, als ob es auf eine jahrzehntelange Tradition zurückblickt – die Rede ist vom Kfz, wohlgemerkt. Das muss nicht sein.
- Gruppe 3 erscheint in einem tadellos gepflegten Automobil, das in gut leserlicher Schrift die Kompetenzen der Firma darstellt, samt Logo versteht sich. Ziel erreicht.
- Gruppe 1 fährt in neutralen Fahrzeugen vor. Man/frau erkennt nicht, welcher Betrieb hier unterwegs ist. Bedauerlich, Chance vertan.
Was glauben Sie, an welches Fahrzeug – und in der Folge an welchen Handwerksbetrieb – wird sich wohl am ehesten erinnert? Ich denke, es steht 50 zu 50, dass den Menschen sowohl das „Negativbeispiel“ als auch der „Musterbetrieb“ im Gedächtnis bleiben. Fragt sich nur, ob positiv oder negativ behaftet?
Wieso Internet?
In heutigen Zeiten ist das Aushängeschild „Website“ mindestens ebenso wichtig, auch für einen grundsoliden Handwerker. Denn der größte Teil der Personen, die einen Auftrag zu vergeben haben, werden sich vorab im Internet erkundigen. Es wird schlichtweg erwartet, die wesentlichen Informationen über die Firma, den Inhaber, Kontaktdaten und einige Beispiele der Arbeit präsentiert zu bekommen.
All jene, die diese „Online-Visitenkarte“ nicht bieten, fallen zwangsläufig durch das Raster. Diese Firmen finden in der Wahrnehmung quasi nicht statt. Das kann sich „ganz nebenbei“ sehr negativ bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auswirken, die sich ebenfalls im Internet über einen möglichen zukünftigen Arbeitgeber informieren möchten. Chance verpasst, die Jobsuchenden bewerben sich anderswo!
Was ist zu tun?
Wir sagen nicht, dass ein Handwerksbetrieb mit einem innovativen, multifunktionalen Internetauftritt in höchster Qualität brillieren muss. Allerdings sollte sich der Firmenauftritt mindestens aus folgenden Bausteinen zusammensetzen:
-
- zeitgemäßes Logo/Corporate Design
- kurze, klare Aussage über das Leistungsspektrum
- übersichtliche Internetseite mit Kontaktmöglichkeiten
- gut lesbare Fahrzeugbeschriftungen
- ggf. gelabelte Arbeitskleidung, Notizblöcke, Visitenkarten etc.
Ein solches Kommunikationspaket lässt sich mit überschaubaren Mitteln realisieren.
Vorteil: hoher Wiedererkennungswert, flüssiger Informationstransfer. Den Sympathiefaktor gibt es gratis obendrauf.
P. S.:
Es geht uns schließlich allen so: Der erste Eindruck zählt. Also, los geht’s.